21. November 2024

Jahresbericht 2018

JANUAR

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 16.01. wurde Jörg Sperling als neuer 1. Vorsitzender gewählt. Die Position war seit dem Tod von Dirk Schwarze vakant.


FEBRUAR

Am 13.2. hatten wir die Kulturdezernentin Susanne Völker zu Gast im Jour fixe. Sie erläuterte die Positionen und Aufgaben der Stadt zur d15, dem documenta Institut, so wie zur Kulturentwicklung in Kassel und der Kulturhauptstadt Bewerbung. Hier hat der Vorstand die Moderation im Vorstand verteilt, so dass ein lebendiger Ablauf erreicht wurde.

In einer Klausur des Vorstandes am 24.2. wurden die Ziele der Arbeit für 2018 festgelegt. Im Focus stehen:

die Sicherung der Rahmenbedingungen der d15,
die Besetzung der Geschäftsführung,
die Einberufung einer Findungskommission für die Künstlerische Leitung,
die zügige Besetzung der vakanten Leitung im Fridericianum,
die Unterstützung der Einrichtung des documenta Institutes als unabhängiges Institut      zur Forschung und Vermittlung auf der Basis des documenta Archivs,
die Kooperation von Neuer Galerie und Museum Fridericianum,
die Sicherung der Laserskulptur auf Dauer

Am 14.1. und 1.3.  haben Mitglieder des Vorstandes zwei Gespräche mit Oberbürgermeister Geselle zu diesen Themen und zur aktuellen Situation der documenta und Museum Fridericianum gGmbH geführt.

Am 7.2. hatte der Vorstand dazu auch ein Gespräch mit Annette Kulenkampff, der zu der Zeit noch amtierenden Geschäftsführung der documenta gGmbH. Hier wurde insbesondere der drohende Verlust des Wissens über die documenta Organisation durch Weggang des Führungspersonals und der notwendig einzuhaltende Zeitplan für die d15 besprochen.

 


MÄRZ

Die Aktivitäten zum „Fremdlinge und Flüchtlinge Monument“ von Olu Oguibe begannen im Jour fixe am 13.3. Hier hatten auch Mitglieder Teile der Themen vorbereitet. Eine engagierte Diskussion brachte die unterschiedlichen Positionen zur Akzeptanz des Obelisken hervor.

Am 20.3.wurde ein Vertrag mit der documenta gGmbH zur Lizenz der Namensführung „documenta forum Kassel e.V.“ unterzeichnet. Dieser von der documenta Geschäftsführung angebotene Vertrag sichert dem Forum die unbegrenzte Nutzung des Namens „documenta forum“. In jüngster Zeit waren wiederholt Konflikte mit der Nutzung des Begriffs „documenta“ aufgetaucht, der mittlerweile nutzungsrechtlich geschützt ist.

 


APRIL

Am 10.4. war Prof. Michael Hellstern zu Gast im Jour fixe. Er berichtete über Ergebnisse der Umfrage während der documenta 14.

Am 13.4. hat das Forum zur Kontroverse um den Obelisken in Kooperation mit dem Verein „KulturNetz Kassel“ eine Podiumsdiskussion mit Ayse Gülec, Lutz Freyer, Dechant Harald Fischer und Harald Kimpel im großen Saal des Stadtteilzentrums organisiert. In dieser gut besuchten Veranstaltung, moderiert von Thomas Bündgen, wurde teilweise auch sehr kontrovers diskutiert. Es gab aber in der Bilanz eine überwiegende Zustimmung zur Arbeit von Oguibe.

 


MAI

Am 8.5. hatten wir Oberbürgermeister Geselle zu Gast im Jour fixe. Er kam in Begleitung der Kulturdezernentin Susanne Völker. Es wurden alle wesentlichen Themen der Kasseler Kulturpolitik angesprochenen und diskutiert.

Am 23.5. organisierte Volker Schäfer für das documenta forum eine Führung durch die Ausstellung „Joseph Beuys und seine Initiative für direkte Demokratie“ in der Neuen Galerie.

 


JUNI

Vom 8.-10.6. war das documenta forum mit Volker Schäfer beteiligt an der Organisation der Tagung der Evangelischen Akademie Hofgeismar „documenta 14 – Ein Blick zurück nach vorn“.

Am 16.6. hatte Regina Oesterling für die Mitglieder einen Besuch der Abramovic Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn organisiert. Rein Wolfs führte durch die Ausstellung.

Am 18.6. hatte die Kunsthochschule zu einem Spaziergang vom Obelisken zum Rathaus aufgerufen. Viele Mitglieder und Vorstände beteiligten sich.

Am 23.6. fand in der Aula der Kunsthochschule das Symposium zu Ehren von Dirk Schwarze statt. In Anwesenheit der Familie, vieler Freunde und Weggefährten gab es in der nahezu voll besetzten Aula Vorträge und Interviews von Rein Wolfs (Bundeskunsthalle), Ruth Noack (Kuratorin documenta 12), Gila Kolb (Kunstpädagogin und Kunstvermittlerin), Christine Reinckens (Künstlerin) und Werner Fritsch (Journalist und ehemaliger Kollege von Dirk Schwarze in der HNA)

 


AUGUST

Am 7.8. hatte eine Initiative aus der Kunsthochschule und Regina Oesterling, Jörn Budesheim und Lutz Freyer zum Picknick für die Freiheit der Kunst auf dem Opernplatz aufgerufen. Lutz hatte ein Statement als Künstler abgegeben. Auch hier waren viele Mitglieder beteiligt. Diese Veranstaltung hatte ein großes Medien-Echo, in fast allen großen deutschen Tageszeitungen wurde berichtet.

Ende 2018 endet nach zehn Jahren der bisherige Vertrag des documenta forums zur Nutzung und dem Betrieb der Laserskulptur.

Am 8.8. wurde ein Übergabevertrag mit Horst H. Baumann (84) und der Stadt Kassel zur dauerhaften Sicherung des documenta Kunstwerks „Laserscape“ unterzeichnet. Alle Rechte und Verpflichtungen gehen auf die Stadt über. Ein weiterer Vertrag mit dem zukünftigen Betreiber ist in Vorbereitung. Dieser wird den Betrieb des Lasers Anfang 2019 übernehmen.

Der für uns plötzliche Tod von Gert Hausmann am 15.8. hat uns sehr betroffen. Er war noch in der ersten Jahreshälfte in unseren Jours fixes engagiert dabei und hat in vielen Ausstellungen stadtweit fotografiert. Wir konnten anlässlich der Ausstellungseröffnung seiner Fotos im Dok4 am 1.3. in einer kleinen Feier im Beisein seiner Familie von ihm Abschied nehmen.

 


SEPTEMBER

Die Beteiligung an der Museumsnacht 2018 am 1.9. war mit einem optimalen Standort im Foyer des Fridericianums und dem Engagement einiger Mitglieder sehr erfolgreich. An unserem Stand mit dem Motto „Wem gehört die documenta?“ zeigten 325 Besucher Interesse.

Am 10.9. war der neue Direktor der „Museumslandschaft Hessen Kassel“ (mhk), Martin Eberle, zu Gast im Jour fixe und stellte seine Ideen insbesondere auch zur Neuen Galerie vor.

In mehreren Veranstaltungen in der Uni Kassel, Fachbereich Architektur, wurden Rahmenbedingungen und Standortfragen zum documenta Institut mit Studierenden und Professoren besprochen. In einem Brief an die Verantwortlichen in Land und Stadt vom 10.10. hat der Vorstand Bedenken zur fehlenden Konzeption, zur nicht erkennbaren Koordination der Beteiligten und zum Standort angemahnt. Die Antwort der Stadt aus dem Kulturamt war unbefriedigend. Die Diskussion dauert an.

 


OKTOBER

Am 27.10. hatten Regina Oesterling und Renate Petzinger für die Mitglieder einen Besuch der Szeemann Ausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf organisiert. Der Leiter Gregor Jansen begrüßte uns in der Ausstellung.

Die UNESCO Kommission hatte zu der von Annette Kulenkampff, Dirk Schwarze und Volker Schäfer initiierten Bewerbung zur Anerkennung der documenta als „Immaterielles Weltkulturerbe“ eine weitere Überarbeitung erbeten. Die von Gila Kolb und Jörg Sperling überarbeitete Fassung wurde Ende Mai eingereicht. In einem weiteren Gespräch mit Vertretern der UNESCO am 27.11. werden letzte Korrekturen mit der documenta gGmbH und dem documenta forum besprochen.

Ende Oktober hat das Forum ein Projekt der Kunsthochschule finanziell unterstützt. Die Finnin Minna Henriksson hat eine Online-Plattform unter documenta-studies.de zur Bedeutung der ersten documenta Ausstellungen für den Ost-West Konflikt entwickelt. Wir haben das Projekt mit 6000€ gefördert, wobei dazu 4000€ von der „Impulse für Kassel Stiftung“ eingeworben werden konnten.

 


ÜBERBLICK

2018 hat Jörg Sperling zahlreiche Pressemitteilungen im Vorstand abgestimmt und an die regionale und überregionale Presse verteilt. Alle großen Tageszeitungen und Fachjournale haben unsere Mitteilungen fast immer verwendet. Der hr und RTL Hessen haben mehrere Interviews geführt.

Im Verlauf des Jahres hat die Homepage durch Jörn Budesheim eine erkennbare Überarbeitung erfahren. Inhalte und Abbildungen wurden aktualisiert. Ein Blog für Kommentare und Informationen wurde eingerichtet und die vereinstauglichen rechtlichen Informationen im Impressum erneuert.

Auch die Pflege des Facebook Auftritts durch Regina Oesterling war durch zahlreiche Terminankündigungen, Informationen und Diskussionen sehr arbeitsintensiv.

12.11.2018   Jörg Sperling