Das documenta forum begrüßt Naomi Beckwith als künstlerische Leiterin der documenta 16 und würdigt die Arbeit von Findungskommission und Aufsichtsrat
Das documenta forum sieht die documenta 16 mit der heutigen Vorstellung von Naomi Beckwith als künstlerische Leiterin der im Jahr 2027 in Kassel stattfindenden Ausstellung auf einem guten und zukunftsweisenden Weg. Beckwith, bisher stellvertretende Direktorin und Chefkuratorin des Guggenheim Museums in New York, habe mit ihrer Einordnung der documenta als einer „Institution, die der ganzen Welt und genauso auch Kassel gehört“ sowohl den internationalen Kontext der Ausstellung als auch die Bedeutung von Kassel als kosmopolitischer Ort gewürdigt. Gleichzeitig habe sie mit ihrem Bekenntnis zu Menschenwürde, gegen Rassismus sowie gegen Ausgrenzungen jeder Art einen klaren Rahmen für die kommende Ausstellung gesteckt. Sie soll die Möglichkeiten künstlerischer Praxis in einer Zeit globaler Krisen und Übergänge in den Blick nehmen. „Wir sehen diese klare Haltung als eine wichtige Voraussetzung an, um angesichts der weltweiten Konflikte und Herausforderungen mit den Mitteln der Kunst brisante und virulente Themen aufzunehmen“, sagte Volker Schäfer für das documenta forum als dessen Vorsitzender. Mit ihrem Selbstverständnis des „Navigierens“ zwischen den künstlerischen Positionen sowie der angekündigten Praktik des Zusammenarbeitens mit den Künstlerinnen und Künstlern im Prozess des Ausstellungsmachens von Anfang an, habe Beckwith bereits einen Einblick in ihre Arbeitsweise als künstlerische Leiterin des d 16 gegeben. Dass Beckwith angesichts der Herausforderungen für die documenta 16 auch auf die „Kraft des Improvisierens“ als künstlerische Praxis setze, stehe für ihre Erfahrung als Ausstellungsmacherin und zeuge zudem von ihrer genauen Kenntnis vorangegangener documenta- Ausstellungen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller, würdigte das „tiefe Verständnis der documenta“ von Beckwith. Das documenta forum sieht auch darin eine entscheidende Voraussetzung für eine documenta-Ausstellung im Jahr 2027, die wie ihre Vorgänger erneut und zugleich neu die aktuellen künstlerischen Themen im Kontext der Ausstellung präsentierten und auch kontrovers diskutieren wird.
Für die wohlüberlegte Entscheidung auf der Grundlage der Empfehlung der Mitglieder der Findungskommission dankt das Forum dem documenta-Aufsichtsrat. Dessen stellvertretender Vorsitzender, Timon Gremmels, Hessischer Staatsminister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, betonte, dass der Staffelstab nach intensiver und guter Zusammenarbeit von Stadt und Land als Gesellschafter sowie dem Bund, der zwei Sitze d im documenta-Aufsichtsrat hat, nun an die Kunst weitergegeben werde. Wie auch OB Schoeller und der Geschäftsführer der documenta gGmbH, Andreas Hoffmann, lobte er die überaus ernsthafte und intensive Arbeit der Findungskommission, die erst im Juli 2024 berufen worden war. Diesem Lob schließt sich das documenta forum umfassend an.
Von einer herausfordernden Aufgabe berichteten Mami Kataoka, Direktorin des Mori Art Museums in Tokyo, und Yilmaz Dziewior, Direktor des Museums Ludwig in Köln, als Mitglieder der sechsköpfigen Findungskommission. Es sei dabei darum gegangen, angesichts tiefgreifender Konflikte das Vertrauen in die Kunst wiederherstellen zu können. Dies sei von historischer Bedeutung. Mit dieser Auffassung der Findungskommission, die in der Berufung von Naomi Beckwith die große Chance auf eine „mögliche gemeinsame Zukunft“ sieht, erwartet das documenta forum die documenta 16 mit großer Zuversicht und Freude. Es wird mit seinen Mitgliedern die künstlerische Leiterin wie auch die documenta gGmbH sehr gerne begleiten.
Petra Bohnenkamp, documenta forum Kassel e.V.