Organisationsanalyse zur documenta –
documenta forum diskutiert mit Geschäftsführer Andreas Hoffmann
Bei den Mitgliedern und Gästen des documenta forums ist ein Vortrag und das Diskussionsangebot von documenta-Geschäftsführer Professor Dr. Andreas Hoffmann auf großes Interesse gestoßen.
Auf Einladung des Forums referierte er über die Organisationsanalyse zur documenta und Museums Fridericianum gGmbH und die darin enthaltenen Empfehlungen. Dabei bezog er sich auch explizit auf die zurzeit geführte öffentliche Diskussion und die Argumente einer Petition, die sich gegen Änderungen für die documenta richtet.
Die Organisationsanalyse hat die Beratungsgesellschaft Metrum im Auftrag der documenta gGmbH erstellt. Die beiden Gesellschafter, die Stadt Kassel und das Land Hessen, beraten jetzt über die Umsetzung der Empfehlungen.
Im Zentrum von zahlreichen Fragen der Mitglieder des documenta forums an Professor Hoffmann standen die beiden geplanten Codes of Conduct (Verständigung über die Verständigung über die ethischen Grundwerte der documenta) – einer für die gGmbH und ein zweiter, den die Künstlerische Leitung selbst formuliert. Thematisiert wurde dabei unter anderem, wie die künstlerische Freiheit der documenta-Leitungen gewahrt bleibt und ob das von Metrum vorgeschlagene Instrumentarium ergänzend zu der im Grundgesetz gewährleisteten Garantie der Menschenwürde überhaupt notwendig ist.
„Wegen der Bedeutung für die Zukunft der documenta halten wir es für unverzichtbar, im documenta forum, das seit mehr als 50 Jahren die Ausstellung unterstützend und zugleich kritisch begleitet, gemeinsam mit den Mitgliedern diesen wichtigen Prozess zu erörtern“, so Volker Schäfer als Vorsitzender des documenta forums. Wie unterschiedlich die Haltungen dazu sind, zeigten der in der Kasseler Stadtgesellschaft sowie den regionalen und überregionalen Medien geführte Diskurs über Sinn und Zweck von Änderungen bei der documenta, die sich auf interne Arbeitsstrukturen als auch auf Maßnahmen beziehen, die Verstößen gegen die Menschenwürde, wie zum Beispiel Antisemitismus und Rassismus, in der Ausstellung entgegenwirken sollen.
Schäfer verwies darauf, dass sich der Vorstand des documenta forums entschlossen habe, im Sinne der von Nathan Sznaider in der Nachbereitung der documenta 15 empfohlenen „Ambiguitätstoleranz“
gerade auch bei gegensätzlichen Positionen einen respektvollen und reflektierten Dialog zu führen.
Diese Haltung sei bestärkt worden durch die Mitgliederveranstaltung, die den direkten Austausch mit dem Geschäftsführer ermöglicht und verschiedene Positionen beleuchtet habe. „Wir danken Professor Hoffmann für die freundliche Einladung des documenta forums ins Fridericianum und hoffen, dass der intensive und sachliche Austausch mit den Mitgliedern auch für ihn und seine Aufgabe gewinnbringend war“, so Schäfer.