Am Donnerstag, 13. Juni 2019, 19:30 Uhr findet in der GRIMMWELT Kassel (Weinbergstraße 21) eine Diskussionsrunde zum geplanten documenta institut in Kassel statt. Veranstaltet wird die Diskussion von „Der Runde Tisch – Kasseler Kulturgesellschaften“. Der Runde Tisch ist ein freiwilliger Zusammenschluss von derzeit ca. 40 Kulturgesellschaften bzw. Vereinen aus der Stadt Kassel und der Region.
Erste Überlegungen von Bode in den 60er Jahren
Nachdem bereits Arnold Bode in den 60er Jahren Überlegungen zu einem documenta-Institut ins Spiel gebracht hatte, wurde einige Jahrzehnte später in der Stadt Kassel über ein documenta-Zentrum bzw. eine documenta-Akademie nachgedacht. Zur Erschließung des Bestandes und seiner Digitalisierung wurde das documenta archiv mehrfach mit öffentlichen Fördermitteln ausgestattet. Nachdem eine informelle Arbeitsgruppe aus Politiker*innen, Vertreter*innen aus Kunsthochschule und Kulturinstitutionen sowie bürgerschaftlichen Initiativen ein Konzeptpapier „Auf dem Weg zu einem documenta-Institut“ erarbeitet hatte, konkretisierte sich vor gut zwei Jahren die Idee zur Gründung eines documenta institutes in einem kleinen Kreis. Die interessierte Öffentlichkeit erfuhr jedoch kaum etwas über Ziele und Inhalte dieses Institutes, dafür aber über eine anscheinend schon getroffene Standortwahl am Holländischen Platz.
Offene Fragen …
Durch personelle Veränderungen bei den Hauptbeteiligten in Stadt und Land, die Neuaufstellung der documenta gGmbH Ende 2018 und die Entscheidung des Landes, die Universität außer mit der schon bestehenden documenta-Professur mit drei weiteren Professuren auszustatten, entstand eine neue Lage mit diversen offenen Fragen. Dabei geht es im Kern darum, wie die drei vorgesehenen Bereiche Archiv, Vermittlung und Wissenschaft in diesem erklärtermaßen außeruniversitären Institut organisiert und gewichtet werden.
Stadtöffentlichkeit teilhaben lassen
Das documenta archiv hat einen eigenen erheblichen Forschungsbedarf, aber kaum Ressourcen für eine eigenständige Forschung. Die Universitätsprofessuren unterliegen den Regularien der Universität, die ihnen Freiheit von Wissenschaft und Forschung zusichert. Und die Vermittlung verweist auf praktische Aufgaben jeder documenta-Ausstellung und ist daher nah an der documenta gGmbH und am documenta archiv angelagert. Doch auch für die Wissenschaft besteht ein übergeordnetes Interesse, über Vermittlung großer Kunstereignisse interdisziplinär zu forschen. Inzwischen sind Arbeitsgruppen dabei, die vielen offenen Fragen zu Zielen, Struktur und Standort zu klären. Deshalb scheint es der richtige Zeitpunkt zu sein, die interessierte Stadtöffentlichkeit an den Ergebnissen der internen Beratungen teilhaben zu lassen. Neben Erkenntnissen zum erreichten Planungsstand ist auch die offene Benennung von möglichen Problemen in der Umsetzung des Projekts zu wünschen. In der Stadtgesellschaft besteht nicht nur der Anspruch nach angemessener Beteiligung an einem so wichtigen Vorhaben, sondern auch die Bereitschaft, sich mit vorhandenen Kompetenzen konstruktiv in den Planungs- und Realisierungsprozess des documenta instituts einzubringen.
KULTURPOLITISCHES FORUM | documenta-institut: Ziele, Struktur, Standort
Donnerstag, 13. Juni 2019, 19:30 Uhr
GRIMMWELT Kassel, Weinbergstraße 21
Teilnehmer*innen:
Prof. Dr. Reiner Finkeldey, Universität Kassel
Marc Köhler, Architekt, BdA
Christof Nolda, Stadtbaurat
Dr. Sabine Schormann, documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Jörg Sperling, documenta forum
Prof. Dr. Nora Sternfeld, Kunsthochschule/Universität Kassel
Susanne Völker, Kulturdezernentin
MODERATION: Göran Gehlen, dpa
KONTAKT
Andreas Skorka
Kunoldstr. 35
34131 Kassel
Tel.: 0561/39 220
Email: askorka48@gmail.com