[Pressemeldung, documenta] Am Samstag, den 6. August 2022 hat die documenta fifteen die Hälfte ihrer 100 Tage Laufzeit erreicht. Bis zum 50. Tag haben über 410.000 Besucher*innen die documenta fifteen an 32 Ausstellungsorten besucht und Werke von mehr als 1.500 Künstler*innen erlebt. Damit verzeichnet die documenta fifteen in der Zwischenbilanz trotz Corona-Pandemie annähernd die Zahlen der bisher besucher*innenstärksten Ausgabe: Die documenta 14 besuchten während der ersten Hälfte der Laufzeit in Kassel 445.000 Menschen.
Bei sogenannten School Walks und School Workshops konnten bei der documenta fifteen bereits mehr als 25.000 Schüler*innen im Klassenverband angesprochen werden (zur Halbzeit waren es bei der documenta 14 20.000 Schüler*innen).
Besonders intensiv begleiteten zudem über 14.600 Inhaber*innen der Dauerkarte die Aktivitäten der documenta fifteen.
Angelehnt an lumbung-Werte wie Großzügigkeit und Solidarität bietet die documenta fifteen erstmals in der documenta Geschichte das Soli-Ticket an, das möglichst vielen Menschen Zugang zur Ausstellung ermöglichen soll: Indem man es zum regulären Ticketpreis erwirbt, verschafft man einer weiteren Person kostenlosen Zugang zur Ausstellung. Das Soli-Ticket wurde bereits über 3.000 Mal gekauft und sehr gut angenommen.
An Angeboten aus der Sparte Walks and Stories – wie die geführten Rundgänge der Kunstvermittler*innen sobat-sobat genannt werden – nahmen bisher rund 36.000 Besucher*innen teil. Das sind fast 20.000 weniger als bei der documenta 14, bei der es zur Halbzeit bereits 54.000 waren. Aus Sicht der documenta und Museum Fridericianum gGmbH ist dieser Rückgang vermutlich hauptsächlich auf die coronabedingten Auswirkungen auf den Geschäfts- und Gruppenreisemarkt zurückzuführen.
Das Verhältnis der Besuche aus Deutschland zu denen aus dem Ausland scheint nach ersten Zwischenergebnissen der Besucher*innenbefragung mit circa 70 zu 30 ungefähr dem Ergebnis der documenta 14 mit 65 zu 35 zu entsprechen.
Die besucher*innenstärksten Tage der documenta fifteen waren die Samstage, gefolgt von Freitagen. Auch Dienstage waren besser besucht als andere Wochentage. Die am meisten frequentierten Ausstellungsorte waren das Fridericianum, die documenta Halle, das Hallenbad Ost und das Hübner-Areal.
Veranstaltungen und Aktivierungen sind fester Bestandteil der documenta fifteen. Im Rahmen des lumbung und ruruHaus -Programms fanden während der Laufzeit bereits über 830 Veranstaltungen der beteiligten Künstler*innen und ihrer Kooperationspartner*innen statt. Das besonders dichte, auf drei Wochenenden der Laufzeit konzentrierte Meydan-Programm fand seinen erfolgreichen Auftakt vom 8. bis 10. Juli 2022 im Kasseler Stadtzentrum. Meydan #2 findet am kommenden Wochenende vom 12. bis 14. August 2022 in Kooperation mit dem Kulturzentrum Schlachthof statt und präsentiert neben einer Reihe von Konzerten und Veranstaltungen auch das Filmprogramm GDR International im Gloria-Kino.
Die Künstlerische Leitung ruangrupa sowie das Künstlerische Team freuen sich, dass sie mit der gemeinschaftsorientierten documenta fifteen bereits so viele Menschen involvieren konnten: Sie verstehen Kassel und die documenta fifteen als eine wichtige Station aller Beteiligten auf deren gemeinsamer lumbung-Reise: „Die lumbung-Community hat bereits vor der Eröffnung begonnen, sich im ruruHaus mit Kassels Stadtgesellschaft und deren Vielzahl unterschiedlicher Gemeinschaften, aber auch mit den Ekosistemen der Künstler*innen an anderen Orten zu verbinden. Wir wünschen uns, dass die documenta fifteen bis zum 25. September ihren Lauf nehmen kann und all die Aktivitäten, die wir – ruangrupa, das Künstlerische Team, Künstler*innen und Kooperationspartner*innen – mit den involvierten Ekosistemen dafür geplant haben. Wir möchten gemeinsam Impulse geben, die nachhaltige Veränderungen im Denken und Handeln für alle Gäste und Beteiligte auch über die 100 Tage hinaus schaffen können. Daran arbeiten auch die Arbeitsgruppen, wie zum Beispiel lumbung Gallery, lumbung Kios, lumbung.space und lumbung Radio intensiv. Wir möchten schon jetzt allen Besucher*innen, Künstler*innen, dem Team, den Unterstützer*innen und Partner*innen unsere größte Wertschätzung und Dankbarkeit aussprechen.“
Um die documenta fifteen als Ort des gegenseitigen Lernens und Verstehens zu stärken, fügt die Künstlerische Leitung mehreren Arbeiten in der Ausstellung derzeit Kontextualisierungen in verschiedenen Formaten bei. Dieser Prozess ist bereits initiiert und wird sukzessive fortgeführt.
Zudem wird die angestrebte Zweisprachigkeit (Englisch / Deutsch) in der Ausstellung verstärkt weiterverfolgt, indem weitere Label- und Wandtexte auf Deutsch ergänzt werden, um die Zugänglichkeit der Beiträge zu erhöhen.
Baan Noorg Collaborative Arts and Culture, The Rituals of Things, 2022, Foto: Nicolas Wefers