19. April 2024

Jörg Sperling ist neuer Vorsitzender des documenta forums

Das documenta forum in Kassel hat in seiner Mitgliederversammlung am 16.01.2018 Jörg Sperling als neuen 1.Vorsitzenden gewählt. Jörg Sperling hat in Kassel Kunst und Politik studiert und war bis 2015 Leiter der Heinrich-Schütz-Schule in Kassel. Die Nachwahl war notwendig geworden, weil der langjährige Vorsitzende Dirk Schwarze im Sommer 2017 überraschend gestorben war. Das Forum wird die Leistungen des Journalisten, Kunstkritikers und Autors Dirk Schwarze demnächst in einer besonderen Veranstaltung würdigen.

In einer ersten Stellungnahme betonte Jörg Sperling, dass es vordringliche Aufgabe des documenta forums sei, dafür einzutreten, dass die Rahmenbedingungen für die documenta als internationale und unabhängige Ausstellung gesichert werden. Hierzu werde das documenta forum in einen Informationsaustausch mit den gegenwärtigen Gesellschaftern der documenta gGmbH, dem Land Hessen, der Stadt Kassel und auch der Bundeskunststiftung eintreten.

Gleichzeitig setzt sich das documenta forum dafür ein, die Bedeutung der documenta Stadt Kassel durch eine Intensivierung der Kooperation zwischen der Kunsthalle Fridericianum und der Neuen Galerie zu stärken. Wie die Leitung der Kunsthalle mit der städtischen Sammlung in der Neuen Galerie und deren Ausgestaltung als Museum des 20. und 21. Jahrhunderts fachkompetent auch personell verknüpft werden kann, sollte in ressortübergreifenden Verhandlungen der Stadt Kassel mit dem Land Hessen und der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) erarbeitet werden.

Das documenta forum begrüßt die Absicht der Stadt Kassel, vorrangig eine kunstwissenschaftliche Forschungskonzeption für die Einrichtung des geplanten documenta Instituts zu entwickeln.

Offener Brief vom 14.01.2018 wird kritisch betrachtet

Der offene Brief zahlreicher Museumsdirektoren, Kuratoren und Künstler vom 14.01.2018 an die Mitglieder des Aufsichtsrates der documenta und Museum Fridericianum gGmbH wird vom documenta forum kritisch betrachtet. Zum einen ist die Sorge um das Renommee der documenta als der internationalen Kunstausstellung berechtigt, zum anderen unterstützt der Brief nicht einen vom documenta forum gewünschten Dialog zwischen den einzelnen AkteurInnen wie dem internationalen Fachpublikum und den politischen AkteurInnen oder den Mitgliedern des Aufsichtsrates.

Durch diesen Brief werden die UnterzeichnerInnen selbst MitverursacherInnen der Irritationen, die sie beklagen. Die Aufarbeitung der Verantwortlichkeiten für die Entstehung eines Defizits ist noch nicht abgeschlossen und sollte erst danach abschließend bewertet werden.

Das Land Hessen und die Stadt Kassel als Gesellschafter sind in der Pflicht, für eine angemessene neue Struktur der documenta-Organisation und für eine hinreichende Finanzierung mit einer Garantie der künstlerischer Freiheit für die documenta-Ausstellungen zu sorgen

Foto: Gert Hausmann